Ein Jogger entdeckte die verlassene und führerlose Alta an der irischen Südküste, wenige Kilometer entfernt von der Ortschaft Ballycotton im Osten des County Cork.[3] Das weitestgehend intakt wirkende Schiff schien im Zuge des Durchzuges des Wintersturms „Dennis“ angespült worden zu sein und dies, ohne dass es Anzeichen für Sturmschäden in der Region gab. Erste Recherchen der irischen Behörden ergaben, dass es sich bei dem Frachter um die einst unter tansanischer Flagge fahrende Alta handelte.
Das 1976 gebaute Schiff war im Spätsommer 2018 auf dem Atlantik unterwegs von Griechenland nach Haiti, als auf halber Strecke zwischen Afrika und Nordamerika, etwa 2200 km südöstlich von Bermuda und 2750 km westlich der afrikanischen Küste, der Schiffsantrieb aufgrund eines technischen Defekts ausfiel.[4] Versuche der Besatzung, die entstandenen Schäden mit Bordmitteln zu beheben, scheiterten und das Schiff trieb für einige Zeit manövrierunfähig im Atlantik.
Die zehnköpfige Besatzung wurde von einem SAR-Flugzeug des Typs Lockheed HC-130 der US-Küstenwache am 2. Oktober 2018 mit Nahrungsmitteln versorgt, bis sie fünf Tage später vom Kutter USCGC Confidence (WMEC-619) vor einem aufziehenden Sturm von Bord geholt wurde. Seitdem trieb das Schiff verlassen im Atlantik, obwohl ein Abschleppen des Schiffs ursprünglich vorgesehen war.
Vor der Strandung im Februar 2020 gab es nur eine dokumentierte Sichtung des treibenden Schiffs, als sich am 31. August 2019 die britische HMS Protector der Alta näherte. Kontaktversuche seitens der Protector blieben unbeantwortet und lediglich die damalige Position etwa 2400 km nördlich der letzten bekannten Position wurde festgehalten.[5] Am 16. Februar 2020 strandete die Alta an der irischen Südküste etwa 3,75 km südwestlich des Ortes Ballycotton im County Cork.[6][7] In den 18 Monaten seit der Havarie hatte sie eine Strecke von etwa 4300 km zurückgelegt.
Weder Betriebsstoffe noch Ladung waren ausgetreten. Eine Woche nach der Strandung barg man mit einem Hubschrauber die Ladung, die aus 95 Ölfässern bestand, von denen 33 jedoch leer waren.[8] Ob das Schiff geborgen wird, ist noch nicht entschieden, da noch kein Besitzer ermittelt werden konnte. Der Schrottwert des Wracks beträgt nur ein Drittel der Bergungskosten von geschätzten 10 Millionen Euro.[9]
Am 29. April 2021 brach aus ungeklärter Ursache ein Feuer auf dem Wrack aus, dabei wurde die Brücke schwer beschädigt.[10] Am 13. März 2022 brach der Rumpf der Alta nach einer Reihe von Stürmen und schlechtem Wetter in zwei Teile, ein weiteres Auseinanderbrechen bis hin zum völligen Zerfall der Schiffstruktur wird für den Winter 2022/23 erwartet.[11] Ein im Februar 2023 vom Ministerium für Verkehr angekündigter Bericht über den weiteren Umgang mit der Alta war im Juli 2023 noch nicht veröffentlicht. Die Veröffentlichung wurde für den Spätsommer 2023 angekündigt.[12][13]